Herr Follett, ich habe Sie durchschaut!

Hier mal etwas für die Verschwörungstheoretiker.


Der britische Schriftsteller Ken Follett, bekannt für Agentenromane und breite Geschichtsepen, hat eine Trilogie über die Welt des 20 . Jahrhunderts geschrieben: Die Jahrhundertsaga (The Century Trilogy) mit den drei Teilen "Sturz der Titanen", "Winter der Welt" und "Kinder der Freiheit".


Über die Qualität dieses Werkes kann man sicher streiten, denn der Autor versucht, nahezu sämtliche bedeutenden geschichtlichen Ereignisse des 20 Jahrhunderts mit den Schicksalen von vielen mehr oder weniger gut charakterisierten Protagonisten zu verknoten. Dabei klingt er manchmal arg konstruiert. Aber die Mühe ist allemal anerkennenswert. Wer etwa in Jugendlichen ein Interesse für die Geschichte der modernen Zivilisation wecken will, findet in den Büchern (und den hervorragend produzierten Hörbüchern) dankbare Mittel.


Und jetzt zum interessanten Teil:


In dem dritten Teil des Epos kommt ein junger russischer Apparatschnik namens Dimka Dvorkin vor, der der Enkel eines Oktober-Revolutionärs namens Grigori Peshkov ist (eine gute Übersicht über die Protagonisten der Bücher bietet z.B. der Autor selbst). Dimka ist übrigens die Kurzform von Dimitrij, nachzulesen hier. Die Person heißt also mehr oder weniger Dimitri, stammt aus der Familie Peshkov und macht schnell Karriere im Kreml (zwischenzeitlich ist er für das russische Atomraketenprogramm in Kuba verantwortlich). Man merke sich:


Dimitri Peshkov.


Und nun schwenken wir über zum richtigen Leben. Da ist kürzlich der Pressesprecher von Wladimir Putin dadurch aufgefallen, dass er im Zuge der Vorwürfe aus den Panama Papers die Süddeutsche Zeitung fälschlicherweise mit dem Bankhaus Goldman Sachs in Verbindung brachte. Nachzulesen z.B. hier. Es fragt sich bereits, wozu dieses falsche Argument nutzen sollte, aber den Anhängern der großjüdischen Weltverschwörung hätte es wahrscheinlich einiges an Futter geboten...


Und nun kommt es: Wie heißt der junge, aufstrebende Pressesprecher noch gleich? Genau:


Dmitri Peskow


Und nun mag sich jeder selbst seinen Teil denken. Wer die Bücher gelesen hat und den guten Mann googelt, wird wohl nicht umhin kommen zuzugeben, dass er sich die Romanfigur optisch genau so vorgestellt hat, wie die reale Person nun aussieht. So ging es jedenfalls mir. Und die übrigen Geschichten rund um die Person gleichen sich ebenfalls auffällig.


Also, Herr Follett, haben wir Sie?

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